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Vom Hobby zum eigenen Geschäft

Was als Hobby begann, das Schleifen von Messern, entwickelte sich schnell weiter. Doch allein meine eigenen Messer und die Messer aus meinem Arbeitsplatz reichten mir bald nicht mehr aus – irgendwann waren alle Messer scharf, und es gab nichts mehr zu schleifen.

So begann ich, nach Möglichkeiten zu suchen, auch Messer anderer Leute zu schleifen. Dabei stieß ich auf das Konzept der Repair Cafés, die es in Kassel als ehrenamtliche Initiative gab. Ich rief dort sofort an und wurde glücklicherweise herzlich aufgenommen.

Bald darauf berichtete die HNA (Hessische/Niedersächsische Allgemeine) über mich und meine Arbeit. Hier ist der damalige Artikel.

Obwohl ich nun im Repair Café Messer schleifen konnte, war ich unzufrieden: Es fand nur einmal im Monat statt, und ich wollte mehr schleifen. Mit dem Artikel der HNA in der Hand ging ich ins Büro der Markthalle, wo ich regelmäßig einkaufen ging. Der Bericht hatte offenbar Eindruck gemacht, denn die Betreiber der Markthalle kannten ihn bereits. Sie erlaubten mir schließlich, einen beliebigen freien Platz auf der Freifläche von Markthalle für meine Schleifarbeiten zu nutzen.

So begann ich, jeden Samstag draußen an der Markthalle Messer zu schleifen. Mein Stand war damals äußerst improvisiert: Ich lieh mir vier Gemüsekisten von einem befreundeten Laden, um einen provisorischen Schleifplatz zu bauen, und schrieb groß auf Pappe: „Messerschleifen“. Trotz der einfachen Ausstattung fanden sich Kunden, die ihre Messer schleifen lassen wollten, und ich war jedes Wochenende beschäftigt.

Dieser Stand hielt etwa ein Jahr, doch eines Tages kam es zu einem Zwischenfall: Ein betrunkener Mann, der in der Markthalle Alkohol getrunken hatte, sprach mich an und nahm eines der Messer von meinem Stand. Er schwang es kurz herum, gab es mir aber glücklicherweise ohne weitere Probleme zurück. Dennoch hatte ich große Angst. Was, wenn jemand mit einem von mir geschliffenen Messer in der Markthalle jemanden verletzt hätte? Diese Gedanken waren der Auslöser, meine Schleifarbeiten an öffentlichen Orten einzustellen. Ich widmete mich wieder mehr meinem Studium und hatte fortan weniger Gelegenheiten, Messer anderer Leute zu schleifen.

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